Im Interview mit Katrin und Daniel von 'BeVegt'

Von vegetarisch auf vegan

Kathrin und Daniel ernähren sich bereits seit 2010 vegan. Der Auslöser für diese Entscheidung war die Massentierhaltung. Die Beiden haben sich mehr und mehr damit auseinandergesetzt wie das Essen hergestellt wird.

Durch Zufall sind sie auf den Blog ‚No Meat Athlete‘ von Matt Frazier gestoßen. Daniel, ebenfalls Marathonläufer, hat mehr und mehr seine Ernährungsweise durchleuchtet. Durch Frazier entstand dann die Idee eines Selbstexperiments: ‚30 Tage vegetarisch leben‘ und Kathrin zog mit.

Schnell stellten beide fest, dass sie sich nicht schlechter, sondern besser fühlten und bald auch schon wurden Milchprodukte ersetzt. Das vegane Leben wurde geboren.


Der optimale Weg zum veganen Leben

Den gibt es nicht. Denn jeder Mensch ist anders. Die einen wählen eine radikale Umstellung und wählen die ‚Alles oder Nichts‘ Methode.
Für die anderen ist es einfacher, wenn sie anfangen einen Tag in der Woche vegetarisch zu leben. Man muss sich damit wohlfühlen. Es ist ein Weg, den man einschlägt und jeder muss für sich diesen einen Weg für sich finden.


Lebensmittel und das Kochen neu für sich entdecken

Einfach mal über den Tellerrand schauen und neue Lebensmittel kennenlernen.
Linsen und Kichererbsen gehören zur Basis und sind super Eiweißlieferanten. Das Einkaufen und Kochen wird neu erlernt. Mit der Zeit hat man aber den Dreh raus und man weiß genau in welchen Supermarkt man geht, in welchem Regal man was findet. Das wird zur neuen Normalität.


Ernährungsumstellung und Nähstoffzufuhr

Wir empfehlen jedem bei einer dauerhaften veganen Ernährung Vitamin B12 zusätzlich einzunehmen.
An sich hat der Körper für ungefähr 3 Jahre seinen Vitamin B12 Haushalt gut im Griff. Also Ausflüge in die vegane Welt sind durchaus ohne Probleme machbar.
Dieses Vitamin ist allerdings nicht in einer für den Körper verfügbaren Form in pflanzlichen Lebensmitteln ausreichend vorhanden und deshalb sollte man nach ein paar Wochen dem Körper Vitamin B12 zuführen.

Generell, ganz unabhängig von der Ernährungsweise sollte im Winter der Vitamin D Spiegel im Auge behalten werden. Sporadisch nehmen wir noch Omega3 Fettsäuren. Egal um welche Ernährungsform es sich handelt, man sollte sich mit dem Thema absolut vertraut machen.


Vegane Ernährung und Ausdauersport

Es ist absolut möglich auch mit einer veganen Ernährung sportliche Höchstleistungen abzurufen.
Große Beispiele sind Scott Jurek oder Patrick Baboumian.

Wie machen wir das konkret? Grundsätzlich ist die vollwertige vegane Ernährung sehr gut geeignet in Kombination mit dem Ausdauersport. Komplexe Kohlenhydrate, schnell verfügbare Kohlenhydrate als Energielieferant, eine hohe Nährstoffdichte, gute Verdaulichkeit und Eiweiß bietet eine gute Ausgangssituation für den Ausdauersport.

Wir orientieren uns sehr gerne an der Grain-Green-Bean Formel. Das bedeutet man bereitet sich Mahlzeiten zu, die aus Vollkorngetreide, (Grünes) Gemüse und Hülsenfrüchte bestehen. Zum Thema Eiweiß sind Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte im Übrigen die besten Lieferanten.


Snacks während eines Marathons

Bei Marathons verwenden wir gerne Energiegele. Fast die meisten der Energiegele sind vegan und sind so ausgezeichnet.
Ein guter Salzlieferant bei Ultramarathons sind Salzkartoffeln. Drillinge in stark dosiertem Salzwasser kochen und anschließend ein wenig trocknen lassen. So entsteht eine tolle Salzkruste und die Kartoffeln sind eine herzhafte Alternative zu den meist süßen Gelen. Was auch gut funktioniert sind Medjool Datteln oder Rosinen.