Interview mit Dr. Katja Schindler

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Und gerade im Urlaub stellt sich immer wieder die Frage: 

Was ist der beste Sonnenschutz um meine Haut vor der Sonneneinstrahlung zu schützen?

Zusätzlich herrscht oft Verwirrung, denn Vitamin D wird unter Einwirkung von UV-B Strahlung in der Haut gebildet. 

Wieviel Sonne ist denn nun eigentlich gesund? 

Welche Sonnencremes sind gerade für uns Outdoor Sportler effektiv? 

All diese Fragen habe ich der Hautärztin, Frau Dr. Katja Schindler (http://schindler-derma.at) im Rahmen meines BE ACTIVE Podcasts gestellt. 

Sonnenschutz

Wieviel sollen wir uns eincremen? 

Leider schmieren wir zumeist zu wenig Sonnencreme auf unsere Haut, meint die Expertin. 

Um den ganzen Körper (gerade am Wasser) zu schützen, benötigen wir ca. 15-30 ml Sonnencreme. 


Die meisten Hautcremes enthalten in Europa bereits Sonnenschutz (den sogenannten SPF), die UV-A Strahlung (ein Drittel des Lichtschutzes) zeigt sich für die vorzeitige Hautalterung sowie weißen Hautkrebs verantwortlich. 

Gerade bei starker Sonneneinwirkung ist es notwendig, auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten, um ggf. nach 20 min. noch einmal nachzuschmieren. 

Gerade exponierte Regionen, wie z.B. die Nase, kann man mit speziellen 'Sun Blocker Sticks' eincremen. 


Der beste Sonnenschutz ist die Kleidung (vor allem für Kinder und Personen, die viel Outdoor Sport machen).

Wenn man sich vermehrt am Wasser aufhält (Schnorcheln, Stand up-Paddeln, Surfen, etc.) empfiehlt es sich, spezielle UV Schutzbekleidung (Shirts) anzuziehen. 


Die Haut von Kindern ist wesentlich sensibler als jene von Erwachsenen, zusätzlich halten sich Kinder meist auch mehr im Freien auf. Daher sei es, so Dr. Schindler, unerlässlich, dass man Kinder zu einem sehr verantwortungsbewusstem Umgang mit dem Sonnenschutz erzieht. 


Sonnenschutz


Vitamin D und sonne - was sollen wir beachten?

Im Winter können wir in unseren Breiten kein Vitamin D mehr bilden, daher muss es bei niedrigem Spiegel  oft substituiert werden.  

Hier geht es zu einem spannenden Artikel zum Thema Vitamin D von Univ. Prof. Dr. Johannes Drach.

Von März bis Oktober sind wir selbst in der Lage, Vitamin D zu bilden. Frau Dr. Schindler empfiehlt, dass man sich täglich 10-20 min. mit unbedeckter Haut der Arme und Beine in der Sonne aufhalten sollte (z.Bsp. im Rahmen eines Spazierganges).

Die Vitamin D Produktion in der Haut wird dabei gesichert.

Ausgenommen davon ist das Gesicht - hier können aber wieder die bereits erwähnten Tagescremes mit SPF verwendet werden, um vor vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs zu schützen.  



Was soll beim Sport im Freien beachtet werden? 

Gerade Sport am Wasser braucht andere Regeln, da wir hier besonders intensiv der Sonnen ausgesetzt sind. 

Beim Wassersport empfehlen sich Texturen wie WET Gels, die man auch auf die feuchte Haut geben kann. Viele Sportler ziehen Sprays den Cremes vor , da sie weniger Fett enthalten und schneller einziehen. 


Für Personen mit empfindlichen Augen (oder auch für Läufer) empfehlen sich Sonnencremes, die speziell für empfindliche Augen konzipiert wurden, da der Schweiß (in Kombination mit der Creme) dann nicht in den Augen brennt. 

Bei allen längeren Läufen sollte man darauf achten, dass empfindliche Partien wie Nase und Schulter gut eingecremt werden. (hier könnte man ebenfalls Sticks verwenden.) 

Sonnenschutz


Was mache ich, wenn ich bereits Sonnenschäden habe? 

Frauen leiden oft unter dem sogenannten Melasma (Schwangerschaftsflecke, Pigmentflecken), die vielfach ein kosmetisches Problem darstellen. 


Auch bei striktem Sonnenschutz treten diese unregelmäßigen Pigmentierungen der Haut jeden Sommer auf und werden durch Sonneneinstrahlung noch stärker. Auch hier gilt, konsequent auf Sonnenschutz zu achten. 


Als kosmetische Behandlung stehen im Herbst chemische Peelings mit Fruchtsäure zur Erneuerung der Haut zur Verfügung. Bei vereinzelten Flecken kann auch ein Laser zum Einsatz kommen, um das Hautbild zu verbessern.