Herzlich Willkommen zur Fortsetzung meines Beitrages der letzten Woche. Du hast dort bereits 5 tolle Frauen kennengelernt, die über ihren persönlichen Bezug zur Waage gesprochen und wertvolle Tipps zum Thema "Gewichtsmanagement" mit uns geteilt haben. 


Hier kommen nun 5 weitere, sehr inspirierende Damen (Ernährungsexpertinnen, Fitness- und Lauftrainerinnen, Autorinnen, Lebens- und Mindset-Coaches), die ich zum Thema: „Wirf deine Waage in den Müll“ befragen durfte. 

Julia Gruber

Darmexpertin und dipl. Ernährungscoach

Julia Gruber
Was ist Dein ultimativer Experten Tipp zum Thema „Wirf die Waage in den Müll?“

Sowohl bei Übergewicht als auch bei Untergewicht ist mein Tipp: Artgerechte und darmfreundliche Ernährung hilft dir, dein Gewicht zu regulieren, ohne dass du Kalorien zählen musst!

Iss natürliche echte Nahrungsmittel, im Idealfall selbstgekocht, und achte ganz besonders darauf, nicht ständig deinen Zuckerspiegel in die Höhe zu jagen. Denn je höher dein Zuckerspiegel, desto mehr Insulin wird produziert, was sowohl bei Übergewicht als auch bei Untergewicht nachteilig ist.


Ich empfehle dir, deinen Teller so zusammenzustellen, dass etwa die Hälfte aus Gemüse besteht, dazu eine hochwertige Eiweißquelle und gutes Fett. Nur ungefähr 1 Handvoll sollte dann aus Kohlenhydraten in Form von Stärkebeilage bestehen.

Solch eine Mahlzeit hält dich auch länger satt, somit wird es problemlos möglich sein, dass du es bei nur 3 Mahlzeiten pro Tag belässt, was sich dann positiv auf deinen Darm und somit auch positiv auf dein Gewicht auswirkt.



Was ist Dein persönlicher Zugang zum „Waage in den Müll“ werfen?

Ich denke, das wichtigste ist, sich wirklich wohlzufühlen im Körper. Ich persönlich kaufe so gut wie nur biologische Nahrungsmittel, koche ohne Fertigprodukte und stelle meinen Teller so wie oben beschrieben zusammen. Gewürze und Kräuter leisten einen super Beitrag, damit das Essen interessant schmeckt und mich richtig zufrieden stellt.

Langsam zu essen und gut zu kauen ist mir auch wichtig, um mein Essen richtig genießen zu können. Aber auch, um die Verdauung zu unterstützen und die Sättigung zu spüren. Tägliche Bewegung und die Auseinandersetzung mit mir selbst und meinen Gedanken helfen ebenfalls, um ein gesundes Verhältnis zum Essen und zu meinem Gewicht zu behalten. 



Claudia Münster

Healing Business Coach & Mentorin

Claudia Münster

Claudia Münster ist Healing Business Coach & Mentorin, Juristin, Autorin, Podcasterin und Patchwork-Mutter von vier erwachsenen Kindern. Sie unterstützt Frauen im Biz und Leadership dabei, im Business ihre ganze strahlende Persönlichkeit einzubringen und so mit Freude, Leidenschaft und Leichtigkeit ihre Vision zu verfolgen und finanziell frei zu sein.

Was ist Dein ultimativer Experten Tipp zum Thema „Wirf die Waage in den Müll?“

Der Tag, an dem du dein ultimatives Gewichtsziel erreicht hast, wird der Tag sein, an dem du genauso unglücklich sein wirst, wie zuvor mit den vermeintlichen 10 Kilo zu viel.

Denn es geht nie nur um das Gewicht, um deine Figur, um den Traumkörper. Es geht um Sebstliebe. Es geht darum, dich so anzunehmen wie du bist. Auf einer tiefen Ebene, jenseits des ununterbrochenen Geplappers von Self love on Social Media, Be-Happy-Magazinen und aufmunternden Posts.

Selbstliebe ist eine der schwierigsten Stationen auf unserer Reise des Lebens.

Ich habe kürzlich eine nicht repräsentative Umfrage in meiner Community gestartet. Fast jeder war im Team #Selbstliebe. Das ist allerdings mit schöner Regelmäßigkeit lediglich die Entscheidung auf kognitiver Ebene. Wir alle wissen sehr genau, dass Selbstliebe für uns essentiell ist. Für unser Glück, unser Wachstum, unseren Erfolg und auch für unsere Gesundheit. Deshalb entscheiden wir uns dafür.

Wir entscheiden uns dafür, uns anzunehmen – so wie wir sind. Wir bekennen uns zu uns. Wir beschließen uns in Selbstliebe annehmen. Und dann, stehen wir auf der Waage und entscheiden uns trotzig dafür, dass der Winterspeck am Bauch weg muss. Den Hormon-Kilos wird der Kampf angesagt. Wir schauen in den Spiegel, sehen die Dellen auf unseren Oberschenkeln und unserem Po und wollen das weg haben. Nein, das sind nicht wir. Das muss weg.

Also beginnt der genadenlose Kampf. Wir tracken unsere Kalorien mit einer App, wiegen uns täglich zur gleichen Zeit, entfernen geile Carbs aus unserem Speiseplan und committen uns durchzuziehen, bis das gesetzte Ziel erreicht ist.

“How you do anything you do everything”, sage ich meinen Kund*innen immer wieder. Diese Wahrheit ist simpel und profund, weil sie das Ausmaß unserer unterbewussten Programmierung offenbart. Es ist egal, ob es um das Business geht, das scheinbar grundlos nicht wächst oder ob es um die Kilos, die bekämpft werden, als wenn sie das verkörperte Böse selbst wären. Gnadenlos, ohne Liebe, voller Wut und zu 100% committed.

Es ist vollkommen egal, ob die Dellen am Oberschenkel oder die unerwünschten Kilos verschwinden, der Schmerz bleibt. Denn wir sind nicht vollkommen, werden es nie sein. Erst wenn wir echte Selbstliebe praktizieren, eröffnen wir uns das Tor zu unfassbaren Möglichkeiten. Wie das geht?

Simple, but not easy. Es gibt eine sehr einfache, aber extrem effektive Übung, mit der die Reise starten kannst. Nimm dir ein paar Minuten Zeit , schließe die Augen und mach dich auf die Reise zu dir als du ein kleines Mädchen warst. Schau dich an, voller Liebe und reise weiter. Sehe die verschiedenen Etappen deines Erwachsenwerdens. Sehe dich zu jedem Zeitpunkt, in deiner vollen Schönheit. Und dann öffne die Augen.

Ich möchte, dass du in einen Spiegel schaust oder den Selfie-Mode deines Handys aktivierst. Schaue dich an. Dein heutiges ICH, die Frau, die du bist. Schaue dich an mit den Augen der Liebe, des Mitgefühls. So wie du bist. Und dann liebe dich. Liebe die Frau, die du siehst, den Körper, ihre Gesicht und ihre Haare.

Wiederhole diese einfache Übung für ein paar Wochen und erlebe das Wunder, das passiert, wenn du dich annimmst, so wie du bist. Dich liebst, mit den Dellen und den Falten. Nicht in einem Journal, sondern vis-a-vis mit deiner realen Körperlichkeit.

Das ist der Ort, von dem aus du die Veränderung starten kannst.

Natürlich ist es wundervoll, wenn du körperlich fit sein möchtest. Bewegung beschert dir einen genialen Cocktail an Happiness Hormonen, lässt dich länger leben und macht einfach glücklich. Aber hol die verdammte Waage erst wieder raus, wenn du dich liebst, so wie du bist.


Was ist Dein persönlicher Zugang zum „Waage in den Müll“ werfen?

Ich übe mich in Demut.

Denn natürlich trete ich in genau die gleichen Minen, wie jede andere Frau auch. Trotz meines Wissen als Business- und Mindset-Coach hasse ich die Dellen über meinen Knien. Selbstverständlich war ich auch in total genervt, als ich im letzten Jahr - durch den veränderten Hormonhaushalt – feststellen musste, dass ich bei unveränderten Essgewohnheiten, flott zugenommen habe.

Es gibt zwei Sachen, die ich dann tue:

Erstens ich mache einen Mindset- und Hormon-Reset und zwar auf Knopfdruck. Ich habe entschieden, dass ich rückwärts altere und den Körper haben kann, den ich will. Manifestation at it’s best. Kann ich. Kombiniert mit einer Ernährungsumstellung und einer schönen Yoga-Routine, habe ich mich und meinen Hormonhaushalt wieder eingependelt und den Zunnahmekreislauf unterbrochen.

Zweitens (und das mache ich, wenn ich sehe, dass auch mein Körper nicht zu 100% meinem Mindset folgt), übe auch ich mich in Selbstliebe. Ich gehe durch die gleichen Qualen, denn wir wurden alle nicht gelehrt uns zu lieben. Als ich die Spiegel-Übung von oben das erste Mal gemacht habe, kamen mir die Tränen. Ich war so gar nicht zufrieden mit dem, was ich sah. Ich kann schwer akzeptieren, dass mein erster Impuls war, mich perfekt zu schminken, um wenigstens ein wenig versöhnt zu sein.

Und so mache ich die Übung weiter und versuche jeden Tag mehr, der Frau, die ich bin, die Liebe zu schenken, die sie verdient.

Demut ist dabei sehr wichtig, denn nein, es klappt nicht immer, aber es wird besser.

Sisters, wir sitzen alle in einem Boot. Wir sollten das Leben und unseren wunderbaren Körper unfassbar genießen. Gesund, fit und ohne Waage, aber voller Liebe. 


​Katharina Ziegelbauer

Dipl. Ernährungsberaterin nach TCM

Katharina Ziegelbauer
Was ist Dein ultimativer Experten Tipp zum Thema „Wirf die Waage in den Müll?“

Wenn ich nur einen einzigen Tipp geben könnte, wäre das, achtsamer und bewusster zu essen. Dazu gehört, sich zum Essen hinzusetzen, das Essen schön anzurichten und sich nicht zu sehr davon abzulenken. Also kein Fernsehen beim Essen, aber auch keine schwierigen Gespräche.

Ich empfehle, vor dem Essen ein paar bewusste Atemzüge zu nehmen und ganz bewusst die Vorfreude auf die köstliche Mahlzeit zu spüren, auch die Dankbarkeit dafür. Wie riecht das Essen? Dann die ersten Bissen nehmen und richtig hinspüren und hinschmecken – schmeckt es süß oder salzig, ein bisschen sauer oder bitter? Ist die Konsistenz weich und schmelzend oder eher hart und knackig?

Viele von uns sind gewohnt, nebenbei zu essen, schnell und unachtsam. Und vielleicht auch mit schlechtem Gewissen. Langsamer zu essen, zwischendurch die Gabel wegzulegen und sich zu fragen: „Möchte ich noch weiter essen oder bin ich satt? Schmeckt es mir überhaupt? Wie geht es meinem Bauch?“ hilft dabei, die eigenen Körpersignale wieder besser wahrzunehmen.
So kommen wir aus dem über Jahre konditionierten Essverhalten heraus und finden Schritt für Schritt die Ernährung, die uns wirklich schmeckt, die wir genießen und die unserer Verdauung und unserer Gesundheit richtig gut tut. Das Abnehmen passiert dann nebenbei!


Was ist Dein persönlicher Zugang zum „Waage in den Müll“ werfen?

Da ich immer schlank war (trotz ungesunder Ernährung über viele Jahre), kenne ich den Leidensdruck nicht persönlich, der durch den Wunsch abzunehmen entstehen kann. Doch ich sehe ihn bei meinen KursteilnehmerInnen und LeserInnen und es tut mir einfach weh, wie viele Frauen sich deshalb quälen. Ich wünsche mir, dass das Schlankheitsideal bald abgelöst wird von dem Ideal, voller Lebensfreude, glücklich, liebevoll und gesund zu sein.


​Gela Löhr

Texterin, Chefredakteurin & Schreibcoach

Angela Loehr

Was ist Dein persönlicher Zugang zum „Waage in den Müll“ werfen?

Wirf die Waage in den Müll
„Nimm doch die Hosen, in die ich seit 20 Jahren nicht mehr passe, gleich mit.“, denke ich spontan und bin begeistert von Béatrice´ Idee.
 
Obwohl ich mein ganzes 50jähriges Leben nie dem Diätwahn verfallen war: Nach dem täglichen Gewichtscheck war ich viele Jahre süchtig. Wohl wissend, dass sich der Zeiger nie in die gewünschte Richtung bewegte, trieb es mich jeden Morgen auf die Waage. Was mir das brachte? Nichts. Außer dem Gefühl, ein Looser zu sein.
 
Vor ein paar Monaten beschloss ich endlich, keine Zahl auf der Waage mehr zu sein!
 
Nein, ich hatte mich nicht mit meinen neuen Winkearmen und Rettungsringen angefreundet. Doch wenn ich die loswerden wollte, würde mir sowieso keine Waage dieser Welt helfen. Jetzt wollte ich fit sein. Je fitter ich wäre, desto mehr Power hätte ich doch für all die schönen Dinge, die ich tun will. Wenn ich von Fitness schreibe, denke ich übrigens nicht an Höchstleistungen. Ich muss keinen Marathon laufen. Auch wenn mich ein halber noch immer reizt, doch das ist eine andere Geschichte.
 
Ich wollte mich einfach wohlfühlen, um meine zweite Lebenshälfte mit voller Kraft genießen zu können. Dazu brauche ich gutes Essen, das mir Vitalstoffe schenkt und ein Training, das mich fit hält. Am besten beides täglich.
Meine alte Waage kommt jetzt endgültig in den Müll. Oder besser in den Elektroschrott, wie mich mein Sohn ermahnte, als ich von Béatrice´ Buch erzählte. Weil es um Nachhaltigkeit geht. In Sachen Müll genauso wie beim Gesundbleiben und Fitwerden. Für meine neue knackige Figur, die sich übrigens seitdem jeden Tag ein Stückchen mehr zeigt. 


​Alva Sokopp

​Cranio-Sacral-Pactitioner, Stresspräventionstrainerin, Heilpädagogin und Autorin

Alva Sokopp
Was ist Dein ultimativer Experten Tipp zum Thema „Wirf die Waage in den Müll?“

Expertentipp im eigentlichen Sinn hab ich keinen, weil ich absolut keine Expertin in diesem Bereich bin, aber ich bin der Meinung man sollte gleich mit der Waage auch das Bild im Kopf vom perfekten Körper „mitkübeln“. Denn bevor man etwas verändert, tut es unglaublich gut sich selbst einfach einmal anzunehmen, zu akzeptieren und unter Umständen drauf zu kommen, dass man sehr viele Gründe hat warum der eigene Körper auch mit all seinen Kilos als Wunder gesehen werden darf.


Was ist Dein persönlicher Zugang zum „Waage in den Müll“ werfen?

Ich hatte noch nie eine Waage. Manchmal stelle ich mich bei meiner lieben Nachbarin drauf, aber die Waage sagt mir ja nichts, was ich nicht schon vorher wusste.
Ich bin immer immer einmal mehr und einmal weniger (Kilo schwer), das reguliert sich zum Glück von selbst und ich mache mir wenig Gedanken darüber.

Ich denke es geht vor allem darum ein gutes Gespür für den eigenen Körper zu entwickeln. Und nicht darum ein Gewicht zu haben, das sehr wenig Aussagekraft über den Körper und den Menschen selbst hat. Man sollte meiner Meinung nach das „Wohlfühlgefühl“ nicht an einer Zahl festmachen.


Buch - Wirf deine Waage in den Müll