Der 4 Februar steht für den internationaler Weltkrebstag – jedes Jahr wird an diesem Tag weltweit auf die Erforschung von Tumorerkrankung, die Behandlungsoptionen und die Möglichkeiten der Prävention aufmerksam gemacht.

Seit vielen Jahren arbeite ich im Bereich der Onkologie – zuerst in der pharmazeutischen Industrie, dann im Bereich der klinischen Studien direkt an der Universitätsklinik Wien und nun seit einigen Jahren mit meinem Mann (er ist Onkologe) in unserer gemeinsamen Praxis. Neben der internistischen Behandlung beraten wir unsere Patienten/innen in Fragen der Ernährung, Bewegung und des Stressmanagements. Eine Tumorerkrankung ändert viel.

Sehr viel im Leben der Patienten, aber auch der Angehörigen.

Immer wieder drängt sich die Frage auf: Was kann ich tun, um nicht an Krebs zu erkranken?

Dieser Blogartikel ist mein Blogbeitrag für die Blogparade zum Thema Gesundheitsförderung von Eva Laspas von Festival der Sinne.

Vorsorge ist wichtig

Seit vielen Jahren rufen Ärzte und Krebsselbsthilfegruppen zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen auf. Tumore können damit zwar nicht vermieden, aber frühzeitig erkannt werden.

Bestimmte genetische Veränderungen kann man leider nicht vermeiden und hoffen, dass der Tumor rechtzeitig erkannt wird.

Und eben diese Früherkennung kann Leben retten.

Leider weisen Ärzte noch immer zu wenig auf den Faktor Lebensstiländerung als Krankheitsprävention hin.  Rund ein Drittel aller Krebserkrankungen werden durch einen ungesunden Lebensstil verursacht – in Österreich könnten über 10.000 Krebserkrankungen durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden. Alleine diese Daten regen doch zum Nachdenken an. Oder?

In meiner Masterarbeit, welche ich an der Medizinischen Universität Wien verfasste, habe ich mich eingehend mit dem Thema „regelmäßige körperliche Aktivität als mögliche Tumorprävention“ auseinandergesetzt. Ich war und bin fasziniert, welche großartigen Dinge Bewegung mit unserem Körper macht und kann nicht aufhören, diese Botschaft in die Welt zu tragenJ. Denn auch Bewegung ist eine Form der Versorge; einfach durchzuführen, kostenfrei und durchaus mit Spaß und Freude zu verbinden.

Bewegung ist Leben – mehr als eine Floskel

Mittlerweile zeigen zahlreiche Studien, dass regelmäßige körperliche Aktivität einen entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit hat.

In der Prävention von häufigen Krebsarten wie Brustkrebs und Darmkrebs gilt es mittlerweile als gesichert, dass regelmäßige körperliche Aktivität eine Risikoreduktion von bis zu 30 % bewirkt.

Leider bewegen wir uns aber zu wenig: aktuellen Daten zu Folge betreiben 41% der Österreicher/innen keinen Sport. Und ich gehe davon aus, dass die Zahlen für Deutschland und der Schweiz ähnlich sind.

Sowohl die American Cancer Society als auch die entsprechenden Europäischen Guidelines sprechen folgende Bewegungsempfehlung aus:

„Zumindest 150 Minuten Bewegung von moderater Intensität (per Definition kannst Du dabei noch sprechen, nicht aber mehr singen) oder 75 Minuten Bewegung von intensiver Intensität (kein durchgehendes Gespräch mehr möglich) sollte aus gesundheitswirksamen Gründen über die Woche verteilt betrieben werden.“

Eine Ausweitung des Aktivitätsniveaus auf 300 Minuten pro Woche gilt als erstrebenswert.

Die gute Nachricht: viele Aktivitäten des täglichen Lebens wie schnelleres Gehen, intensive Garten- und Hausarbeit, und Wege, die wir mit dem Rad zurücklegen, fallen vielfach in der Bereich der moderaten Bewegungsaktivität. 

Wir sitzen zu viel

Sport nach einem langen Arbeitstag ist wichtig und gesund, und zwar für Körper und Seele. Durch die körperliche Aktivität wird das Stresshormon Cortisol abgebaut – Du kennst das sicher: nach einer Runde durch den Park, nach einer schweißtreibenden Stunde im Fitnessstudio oder nach einer Yogaeinheit bist du wieder frei im Kopf.

Leider ist dies allein zu wenig: mit jeder Stunde, die Du sitzend verbringst, steigt das Risiko für Tumorerkrankungen wie Darmkrebs, Gebärmutterkrebs oder Lungenkrebs. Natürlich verbringen wir den Großteil unseres Arbeitstages sitzend – ABER: wir haben auch die Möglichkeit, jede Stunde kurz aufzustehen, uns einmal zu strecken und zu recken: damit senkst Du nicht nur Dein Krebsrisiko, sondern Du tust Deinem Bewegungsapparat etwas Gutes.

The words Get Off Your Butt on a red round button to illustrate the importance of taking initiative, being active and engaging in physical activity or taking proactive measures

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Falls Du nach einfachen Übungen suchst, die Du während des Bürotages durchführen kannst: bei abenteuerhomeoffice.at gebe ich einmal pro Monat Videotipps für Büro-taugliche Bewegungseinheiten.

Übrigens: private Telefonate führe ich fast nur mehr im Gehen oder Stehen – so kommt der Kreislauf in Schwung und die Konzentration steigt wieder!

Leider gibt es keine wirkliche Prävention, um nicht an Krebs zu erkranken. Aber: wir können versuchen, zumindest an den Rädchen zu drehen, die einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben. Aktuelle Daten zeigen, dass 15 % aller Krebserkrankungen durch regelmäßige körperliche Aktivität vermieden werden könnten.

Wenn Du Fragen oder Anmerkungen zu meinem Text hast, dann freue ich mich über Deine Kommentare und Rückmeldungen.