Der Zuckerkonsum in unserer Gesellschaft ist stetig im Steigen und stellt neben dem Bewegungsmangel sicher eines der  größten Gesundheitsrisiken dar.Im heutigen Gastbeitrag beschreibt Marieluise Römer  von  Greens 4 Kids ausführlich den Energieräuber Zucker und zeigt Dir gesunde Alternativen für Dich und Deine Kinder.

Bald ist Ostern! Zwar hat der Endspurt auf die Oster-Schlemmertage schon begonnen, aber wir befinden uns doch noch in der Fastenzeit.

Die Zeit zwischen Karneval und Ostern nutzen viele um auf etwas zu verzichten. Oft ist es etwas von dem man meint abhängig zu sein. Bei uns in der Familie ist es wieder einmal das Thema Zucker. Wir nutzen diese Zeit um noch bewußter mit Zucker in jeder Form umzugehen.

Sicher hast Du Dir auch schon mal Gedanken um diesen süßen Stoff gemacht, oder? Denn jeder, der gesund, fit und leistungsfähig bleiben oder werden möchte kommt an diesem Thema nicht vorbei.

Warum essen wir denn überhaupt so gerne Süßes?

Zucker ist ein Thema, das kaum jemanden von uns unberührt lässt. Gerade auch, wenn es um unsere Kinder geht. Zwar wissen wir alle, dass Naschereien, die u.a. viel Zucker enthalten, für Groß und Klein nicht gesund sind.

Allerdings: Wissen alleine reicht nicht! Was macht denn den süßen Geschmack scheinbar so unwiderstehlich?

Die gute Nachricht: Unsere Gene sind schuld

Für unsere Urahnen vor 10.000 Jahren war es sinnvoll süß zu essen. Denn das hieß kalorienreich und ungiftig. So aßen sie gerne süße Früchte, wenn sie welche gesammelt hatten.

Glück, Zufriedenheit und Wohlbefinden?

Ein zweiter ganz besonders wichtiger Grund für unseren Süßhunger ist:  Zucker aktiviert im Gehirn bestimmte Stoffe, die Wohlbefinden bewirken. Besonders gut funktioniert dies mit dem gemeinsamen Verzehr von Zucker und Fett, wie bei Schokolade ;-).

Zuckersucht?

Heute spricht man mittlerweile tatsächlich schon von der Zuckersucht: Denn Zucker erhöht kurzfristig die Spiegel von Dopamin und Serotonin. Dies bewirkt momentan das Gefühl von Glück, Zufriedenheit und Entspannung, so als ob wir etwas Tolles erreicht hätten…

Und natürlich: süß schmeckt einfach gut, wir genießen den Geschmack auf der Zunge und im Mund. Dies führt dazu, dass wir meist Zuviel davon essen…

Unser Zuckerverbrauch

Unglaublich aber wahr: Unser Verzehr von Zucker hat sich drastisch erhöht. Zu Beginn des 19. Jhdts. waren es ca. 4 kg/Jahr/Person. Heute ist es das 10fache: also fast 40 kg/Jahr pro Person in Deutschland. In anderen EU Ländern und den USA ist das ähnlich! Das ist eine Steigerung von 10 g/Tag auf eine tägliche Menge von unglaublichen 110g!

Um dies zu veranschaulichen: Das sind täglich ca. 22 TL Zucker oder 37 Würfel Zucker. Eine riesige Menge!

Foto Zuckervergleich

Geheime Zuckerquellen

Auch wenn Du keinen Zucker pur oder zum Süßen für Kaffee oder Tee verwendest, Du isst vermutlich trotzdem jede Menge Zucker: Ein Teil stammt von süßen Getränken (Limonade, Cola-Getränke, Fruchtsäfte) und Süßigkeiten. Andererseits gibt es so viele versteckte Zucker in Lebensmitteln: wie Ketchup, Senf, Fertiggerichten, Joghurts, Chips, Fertigsalaten, Fischkonserven, Dosensuppen, Cappucinopulver, Salatsoßen usw.

Andere Namen für Zucker

Oft ist der Zucker aber nicht einfach als Zucker deklariert, sondern verbirgt sich hintern diversen Namen. So steht dann auf der Verpackung z.B. Saccharose, Glukose (Traubenzucker), Glukosesirup, Fruktose (Fruchtzucker), Laktose (Milchzucker), Maltose (Malzzucker) … Gemeinsam sind diesen Zuckerarten ähnliche ungünstige Effekte auf unsere Gesundheit.

Warum Zucker uns krank macht

Dass Zucker ungesund ist, weiss jedes Kind. Deshalb sollte der Verzehr deutlich eingeschränkt werden:

Denn mehr als 25 – 30g pro Tag werden laut Weltgesundheitsorganisation WHO deshalb nicht empfohlen. Damit, d.h. mit 5-6 TL Zucker, kommt unser Körper noch gut klar.

Was ist so „ungesund“ am dem süßen Stoff? Zucker steht im Verdacht Schuld am Übergewicht und vielen Erkrankungen, wie z.B. Altersdiabetes, zu sein. Das ist schon relativ bekannt.

Tatsächlich ist es so, dass Zucker im Übermaß fast allen Zellen und Organen schadet. Hier ein paar Beispiele für die negativen Effekte von Zuviel Zucker.

Zucker ein Energieräuber

Eines der Hauptprobleme am Zucker ist, dass dieser nicht satt macht, sondern hungrig. Er wandert sofort ins Blut und der Blutzuckerspiegel schnellt nach oben. Als Gegensteuerung unseres Körpers wird das Hormon Insulin freigesetzt: Das Zuviel an Zucker wird in die Zellen transportiert. Hierdurch erfolgt ein sehr kurzer Energiekick.

Danach sinkt der Blutzuckerspiegel: tiefer als vor dem Essen von Zucker. Dies löst erneut den Reiz Hunger aus.  Du fühlst dich müde und unkonzentriert. Und folglich isst Du weiter – oft mit richtigem Heißhunger – speziell mehr Zucker, z.B. den nächsten Schokoriegel… Und der Kreislauf beginnt von vorne.

Zucker schwächt das Immunsystem
Einen ungünstigen Effekt zeigt Zucker auch auf das Immunsystem des Darms. Es schwächt unsere Darmflora indem es das Wachstum von z.B. Darmpilzen fördert.

Zucker verschlechtert Konzentration

Bei Kindern aber auch bei Erwachsenen kann Zucker hyperaktiv, aggressiv und unkonzentriert machen.

Dass Zucker schädlich für die Zähne ist, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, sondern dies weiss nun wirklich jedes Kind!

Weniger Zucker aber wie?

In meinen Augen ist Zucker die Ursache vieler Ernährungs- bzw. Gesundheitsprobleme. Wenn wir da wieder das richtige Maß finden, bekommen wir wieder mehr Lust auf gesunde Nahrung und eine weitere Umstellung der Ernährung fällt viel leichter. Und wir fühlen uns natürlich besser, gesünder und konzentrierter bzw. leistungsfähiger.

Du möchtest für Dich und Deine Familie den Zuckerverzehr einschränken? Langfristig und trotzdem noch mit Genuss essen? Das ist wirklich toll, dann fang am besten gleich damit an:

Mache Dir bewusst, wieviel Zucker Du täglich verzehrst. Woher kommt Dein Zuckerkonsum hauptsächlich? Was kannst Du sofort tun, um diesen deutlich zu reduzieren oder evtl. sogar mal für 2-4 Wochen komplett wegzulassen?

Das ist nicht so einfach, aber es funktioniert! Unterstützung findest Du z.B. auch in meinem GRATIS-eBook „Süß mit wenig Zucker – Die besten Tipps für Deine Familie“

Gesündere Alternativen zu Zucker

Auch für den süßen Geschmack gibt es viele Alternativen zu Zucker:

Der braune Zucker, der als Vollrohrzucker dem ungebleichten weißen Zucker entspricht, ist leider kaum gesünder.

Honig und Ahornsirup sind nur wenig gesündere Möglichkeiten: Sie enthalten teils noch 80 % Zucker. Dafür aber noch Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme.

Eine geschmacklich gewöhnungsbedürftige Alternative sind die Blätter der Steviapflanze. Oder Birkenzucker oder auch Kokosblütenzucker. Ein sehr natürlicher Zuckerersatz stellen Trockenfrüchte wie z.B. Datteln dar.

Insgesamt sollte jeder Zuckerersatz bewusst in kleinen Mengen verwendet werden. Weitere Infos findest Du hier: http://greens4kids.de/2015/12/wie-du-koestlich-und-gesund-naschen-kannst-2/

Über die Autorin:

Mein Name ist Dr. Marieluise Römer und ich bin Ernährungswissenschaftlerin und Mutter von zwei Kindern.

Ich helfe Eltern, dass ihre Kinder

  • gesünder werden und sich besser konzentrieren können,
  • begeistert mehr Obst und Gemüse sowie freiwillig weniger Süßes essen!

Auf meiner website  http://greens4kids.de/ gebe ich einfach umsetzbare Tipps um den natürlichen ursprünglichen Geschmack zu entwickeln. Denn im Alter von ca. 1-12 Jahren werden Geschmack und Gewohnheiten geprägt. Auch was das Essen betrifft! Und diese (Essens-)Gewohnheiten werden meist ein Leben lang beibehalten. Wir schaffen also beste Voraussetzungen für unsere Kinder, wenn wir in dieser Altersstufe den natürlichen ursprünglichen Geschmack hin zu wenig Zucker und viel Gemüse fördern!

So können sich Körper und Geist unserer Kinder optimal entwickeln und aus gesunden Kindern können gesunde Erwachsene werden.